Spanische Reitbekleidung: Tradition trifft Moderne

Die Welt der Reiterei ist reich an Traditionen und Kulturen, und eine der faszinierendsten ist zweifellos die spanische Reitkunst. Sie entspringt zwei Hauptrichtungen, dem prunkvollen Stierkampf, und der schlichten Arbeitsreiterei der „Vaquero“ genannten Stierhirten. Auf den beliebten und fröhlichen „Ferias“ zeigen reiche Gestütsbesitzer wie auch einfache Reiter ihre Pferde, Ausrüstung und Kleidung. Die spanische Reitbekleidung vereint Eleganz, Komfort und Tradition und ist ein wesentlicher Bestandteil der spanischen Reitkultur und Lebensweise.

Traditionelle Elemente Die traditionelle spanische Reitbekleidung ist geprägt von eleganten und klassischen Designs. Typisch ist die „Traje de Corte“, ein Kostüm aus hoch geschnittener 7/8 Hose und kurzer Jacke, zur Jacke passender Weste und dem typischen „Sombrero“ Hut. Um die Taille wird eine Schärpe gelegt. Die meist braunen Stiefel werden unter der Hose getragen. Zur Hose sind „Zahónes“ beliebt, in Qualität und Optik einfache oder im Calada- Stil kunstvoll verzierte, hochklassige Kalbslederchaps.

Farben und Turniersport Wie in der englischen Reiterei gibt es auch bei den Vaqueroturnieren Richtlinien für die Bekleidung der Teilnehmer. So sind für Jacke und Sombrero die Farbe schwarz nicht erlaubt. Dadurch herrschen auch bei den Ferias die Farben grau und braun vor. Die Hüte werden farblich passend zur Jacke getragen. Die 7/8 langen Hosen haben wahlweise einen weißen Aufschlag oder silberne, „Caireles“ genannte, Anhängerchen, die unten an einem breiten Quer Saum gesteckt sind. Heute haben sich aus Kostengründen auch nicht echt silberne Anhängerchen etabliert. Die Farben der Hosen sind meist einfarbig schwarz oder braun oder zweifarbig schwarz mit feinen grauen oder braunen Streifen. Die Schärpen werden ebenso oft farblich untergeordnet oliv grün getragen wie auch farblich auffällig leuchtend rot gewählt.

Richtig Tragen Um spanisch auszusehen, reicht es nicht, sich irgendwie einen spanischen Hut aufzusetzen, er sollte auch stilvoll getragen werden! Dafür zieht man den Hut tief in die Stirn und reckt sein Hinterhaupt stolz gen Himmel. Gerne setzt man seine eine Hand lässig auf das Bein und reitet einhändig. Die Showjacken gibt es vielfältig und jeder trägt sie wie er möchte. Die Vaquerojacken werden nur oben geknöpft und unten offengelassen. Darunter trägt man die Weste zugeknöpft. Die Schärpe wird um die Taille gewickelt und seitlich geknotet. Die Enden werden hinter die Schärpe gesteckt. Die Hose ist hoch geschnitten und wird mit speziellen Hosenträgern gehalten. Das Hosenmodell „Campo“ oder „Campero“ hat einen weißen Aufschlag. Das Modell „Caireles“ hat seitliche Anhängerchen, die den quergenähten Saum verschließen. Diese Anhängerchen gibt es in verschiedenen Motiven, wobei die Eicheln die üblichsten sind. Meistens sind es fünf Anhängerchen pro Seite, von denen die beiden oberen den Saum schließen, und die unteren drei nicht. Die Stiefel werden unter den Hosen getragen, nicht selten werden auch Stiefeletten und Chapsletten, „Polainas“ gewählt. In Spanien werden gerne Schuhe mit unbehandelten, oft nur genagelten, Ledersohlen gewählt, diese Sohlen empfehlen sich für feuchtere Gebiete jedoch nicht. Hier sollten die Ledersohlen die Goodyear- Qualität aufweisen und mit Gummi belegt sein. Alternativ gibt es Schuhe mit robusten Gummisohlen, die am Fuß etwas robuster wirken. Edle spanische Chaps, die Zahónes, komplettieren das Outfit. Frauen und Männer tragen die gleiche Ausstattung. Frauen können statt einer Hose, den Hosenrock „Caireles“ zu wählen, ein traditionelles Modell, das wie die Hose „Caireles“ seitliche Anhängerchen hat, meist zwei oder drei pro Seite. Diese werden alle geschlossen.

Fazit Die spanische Reitbekleidung ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne harmonisch miteinander verschmelzen können. Sie bietet nicht nur Funktionalität und Komfort, sondern ist auch ein Ausdruck von Stil und Kultur. Ob für professionelle Showreiter oder Freizeitreiter, spanische Reitbekleidung bringt Leichtigkeit und Lebensfreude.

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